Hypospadias Surgery | Prof. Dr. Ahmed Hadidi

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Allgemeine Fragen für Eltern (FAQ)

Fragen und Antworten für Eltern über Hypospadie, Krankheit, Operation, Ablauf etc.

Hypospadie bezeichnet eine angeborene Fehlbildung der Harnröhre bei männlichen Neugeborenen. Abhängig vom Schweregrad ist die Öffnung der Harnröhre nicht an der Spitze der Eichel sondern körpernäher.
Typisch für die Hypospadie ist die inkomplette Vorhautschürze, die wulstig um die Oberseite des Penis liegt (Ausnahme Sonderform: „Megameatus intact prepuce“.)

Eine Hypospadie kann in einigen Fällen bereits während der Schwangerschaft diagnostiziert werden, in den meisten Fällen aber erst nach der Geburt.
Auf keinen Fall ist eine vorgeburtliche Diagnose einer Hypospadie ein Grund für eine Abtreibung.

Die genaue Ursache einer Hypospadie ist unbekannt, aber auf alle Fälle ist es nicht die Schuld der Eltern. Normalerweise tritt Hypospadie sporadisch auf, das bedeutet, auch wenn es bereits ein Kind mit Hypospadie in der Familie gibt, ist die Wahrscheinlichkeit nicht größer, dass ein weiteres Kind mit Hypospadie geboren wird.

Allerdings ist in Familien, in welchen bereits der Großvater, Onkel und Vater mit Hypospadie geboren wurden, die Wahrscheinlichkeit größer, dass mehr als ein Kind mit Hypospadie geboren wird.

Eltern hören, dass ihr Sohn eine Hypospadie hat, dann suchen sie ärztlichen Rat, die Hypospadie wird korrigiert und es wird nicht mehr darüber gesprochen. Daher weiß die breite Öffentlichkeit eher weniger über Hypospadie.

Es gibt sowohl geografische Unterschiede sowie auch Unterschiede im Vorkommen in den verschiedenen Rassen.

Mehrere Studien belegen ein Vorkommen von 1:125, das heißt: ein neugeborener Junge von 125 männlichen Neugeborenen hat Hypospadie.

Eine Studie aus den USA hat kürzlich belegt, dass die Hypospadie die am häufigsten vorkommende angeborene Fehlbildung unter männlichen Weißen ist. Während der 70er und 80er des letzten Jahrhunderts ließ sich ein Anstieg im Auftreten von Hypospadie verzeichnen.

Da das ideale Operationszeitfenster zwischen dem 3. und 18. Lebensmonat des Kindes liegt, ist es ratsam, einen erfahrenen Hypospadie-Spezialisten in den ersten 3 Lebensmonaten zu kontaktieren (wir empfehlen die Kontaktaufnahme gleich nach der Geburt, um lange Wartezeiten auf einen OP-Termin zu vermeiden).
Denken Sie daran: es gibt viel schlimmere angeborene Fehlbildungen, die nicht operabel sind. Darum muss die Entscheidung „wie geht es weiter?“ auch nicht von einem Moment auf den anderen getroffen werden. Sie haben Zeit, sich zu informieren und einen Spezialisten, der gute Erfahrungen mit Hypospadie-Korrekturen hat, aufzusuchen.

Es ist nicht wichtig ob der Spezialist Kinderchirurg, Urologe oder plastischer Chirurg ist. Einige der weltweiten Pioniere der Hypospadie waren Kinderchirurgen, andere Urologen und einige plastische Chirurgen.

Viel wichtiger ist, dass er Interesse an Hypospadie hat und eine ausreichende Zahl von Hypospadie-Operationen pro Jahr durchführt um genügend Erfahrung mit einer guten Erfolgsrate zu haben.

Fragen Sie Ihren Arzt auf alle Fälle wie viele Hypospadie-Operationen er im Monat oder Jahrpersönlich durchführt, wie der Erfolg und wie hoch seine Komplikationsrate ist. Diese Frage steht Ihnen als Eltern, die das Beste für ihr Kind möchten, durchaus zu und sollte vom Arzt Ihres Vertrauens beantwortet werden. Es gibt verschiedene Operationstechniken, die zu einem guten Erfolg führen und bitte bedenken Sie: es kommt nicht auf eine bestimmte Technik an, wichtig ist, dass der Chirurg die Technik anwendet, die bei Ihrem Kind die besten Resultate hervorbringt. Hypospadie-Korrekturen sollten lt. diversen medizinischen Studien nur in Zentren durchgeführt werden, in welchen mehr als 50 Hypospadie-Operationen pro Jahr durchgeführt werden. Die Komplikationsraten der einzelnen Hypospadie-Grade sollte dann: Bei glandularer und peniler Hypospadie weniger als 10 % (idealerweise weniger als 5 %) und bei penoskrotaler Hypospadie weniger als 25 % (idealerweise weniger als 15 %).

Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle:

  • Wo ist der Harnröhrenausgang?
  • Ist der Penis gerade oder gekrümmt?
  • Ist die Haut gesund oder nicht?
  • Gibt es Voroperationen?

Generell kann gesagt werden: Ist die Öffnung der Harnröhre

  • noch auf der Eichel, handelt es sich um eine glandulare Hypospadie (oder Grad I)
  • in der körperfernen Hälfte des Penis, ist es eine penile Hypospadie (oder Grad II)
  • in der körpernahen Hälfte des Penis, handelt es sich um eine penoskrotale Hypospadie (oder Grad III).
  • am Skrotum (Hodensack) und das Skrotum ist dann meistens auch geteilt, handelt es sich um perineale Hypospadie (oder Grad IV).

Allerdings kann die aktuelle Position der Harnröhre, die Schwere einer evt. vorliegenden Penisschaftkrümmung (Chordee) und die für ihr Kind am Besten geeigneteste Technik oft erst am Beginn oder während der Operation bestimmt werden, wenn das Kind bereits schläft.

85 % aller Hypospadien sind glandulare oder penile Hypospadie (Grad I und II), 10 % sind penoskrotale Hypospadien und 5 % aller Hypospadien sind perineale Hypospadien

Grad I: Glandulare Hypospadie:


Die glandulare Hypospadie ist eine milde Form der Hypospadie (10 % aller Hypospadien). Die Öffnung der Harnröhre ist auf der Eichel. Normalerweise weist eine „Brücke“ am Rand des Meatus (Harnröhrenausgang) darauf hin, dass die Harnröhre lang genug ist, um bis zur Eichelspitze verlängert werden zu können.

Sonderform: “Megameatus mit intakter Vorhaut (übersetzt: großer Harnröhrenausgang mit kompletter Vorhaut), englisch: Megameatus Intact Prepuce (MIP):


Megameatus mit intakter Vorhautschürze ist eine seltene Form von Hypospadie (Vorkommen 2 % unter allen Hypospadien) Bei dieser Form ist der hypospadische Harnröhrenausgang von einer kompletten Vorhautschürze bedeckt (wohingegen bei den anderen Hypospadiegraden eine inkomplette Vorhautschürze vorliegt. Dadurch ist eine frühe Diagnose (z. B. gleich nach Geburt) schwierig und kann nur diagnostiziert werden wenn die Eltern oder Arzt die Vorhaut zum Reinigen oder als Vorbereitung zu einer Zirkumzision (Beschneidung) zurückziehen. Eine Hilfe zur Diagnose ist die bei dieser Hypospadieform häufig vorkommende nicht zentrierte Mittelline an der Unterseite des Penisschaftes.

Grad II: Penile (distale) Hypospadie:


Die penile (distal) Hypospadie ist die am häufigsten vorkommende Hypospadie (75 %) und bezeichnet alle Formen, bei welchen der Harnröhrenausgang innerhalb der äußeren (also körperfernen) Hälfte des Penis liegt. Die Hypospadie tritt oft zusammen mit einer Penisschaftkrümmung (Chordee) auf. Die Krümmung ist in den meisten Fällen mild und kann mittels Hautmobilisierung während der Hypospadie-Operation korrigiert werden.

Grad III a: Penoskrotale (proximale) Hypospadie ohne tiefe Penisschaftkrümmung (Chordee)


Unter allen Hypospadien kommt die penoskrotale (proximale) Hypospadie bei ca. 10 % aller Patienten vor. Ungefähr die Hälfte davon weist keine oder nur oberflächliche Penisschaftkrümmung (Chordee) auf. Die tatsächliche Schwere der Penisschaftkrümmung kann definitiv erst während der Operation festgestellt werden.

Grad III b: Penoskrotale (proximale) Hypospadie mit tiefliegender Penisschaftkrümmung (Chordee):


Eine penoskrotale (proximale) Hypospadie mit tiefliegender Penisschaftkrümmung kommt bei ca. 5 % aller Hypospadie-Patienten vor. Erster Schritt der Operation(en) ist die Korrektur der Penisschaftkrümmung (Chordee), bevor die Rekonstruktion der Harnröhre durchgeführt wird.

Grad IV: Perineale Hypospadie:

Die perineale Hypospadie ist die schwerste Form von Hypospadie. Diese Form kommt bei 5 % aller Hypospadie-Patienten vor.

Die perineale Hypospadie tritt manchmal in Verbindung mit Hodenhochstand (einseitig oder beidseitig) auf und kann in einigen Fällen als Form von „Disorders of Sexual Development (DSD) bezeichnet werden.

Eine präoperative Hormontherapie kann bei Kindern mit sehr kleinem Genital hilfreich sein.

Die Durchführung einer Chromosomenanalyse wird empfohlen, damit auf der Penisspitze ein ausreichend weiter Harnröhrenausgang (Meatus) konstruiert werden kann.

a)  Glandulare Hypospadie (Grad I)

Bei glandularer Hypospadie (Grad I) scheint die operative Korrektur aus medizinischer Grund nicht wirklich notwendig zu sein, das heißt, der Patient kann später vielleicht keine Probleme beim Wasserlassen / Erektionen haben oder sexuell „funktionieren“. Jedoch beeinträchtigt auch eine milde glandulare Hypospadie das Kind in psychologischer Hinsicht aus dem Grund, dass er einfach nur „anders aussieht als die anderen“ (Z. B. ist Wasserlassen im Stehen ist nicht möglich). Viele Erwachsene mit unkorrigierter glandularer Hypospadie vermeiden jeden sexuellen Kontakt, da sie nicht wünschen, dass der Partner den für sie „nicht normal aussehenden“ Penis sieht.

Prof. Hadidi empfiehlt die Korrektur einer glandularen Hypospadie bei einem Hypospadie-Spezialisten, denn die Chancen, danach ein normales Leben ohne Hypospadie zu führen, liegen bei 99 %, die Komplikationsrate ist bei 1 %.

Eine Korrektur der Hypospadie ist auch bei Erwachsenen durchaus möglich..

b) Penile / distale, penoskrotale / proximale oder perineale Hypospadie (Grad II, III,IV):

Bei diesen Graden Hypospadie ist eine medizinische Korrektur medizinisch notwendig, um die Funktion des Penis und der Harnröhre in Form von Wasserlassen, Erektion und sexueller Funktion sicherzustellen. Dazu kommt noch, dass bei vielen Patienten mit Hypospadie auch ein sehr enger Harnröhrenausgang vorliegt, welcher groß genug gemacht werden muss, um Rückstau des Urins und Harnwegsinfekte oder Nierenprobleme zu vermeiden.

Ja, bei Kindern mit glandularer (Grad I), peniler/distaler (Grad II) und der Mehrzahl von penoskrotaler Hypospadie (Grad III), wenn die Operation von einem erfahrenen Hypospadie-Spezialisten durchgeführt wird. Allerdings gestaltet sich die Operation schwieriger, wenn eine Operation bereits ohne Erfolg durchgeführt wurde

Bei einem geringen Prozentsatz von Patienten (besonders bei schwerer penoskrotaler oder perinealer Hypospadie) können Komplikationen auftreten, die die Optik oder die Funktion des Penis beeinträchtigen.

Ja, bei allen Kindern mit glandularer, peniler und penoskrotaler Hypospadie. Patienten mit perinealer Hypospadie könnten durch die Größe, Krümmung oder postoperative Komplikationen eventuell Probleme haben.

Nein. Alle Nerven, die für Erektion/Ejakulation verantwortlich sind, verlaufen an der Oberseite des Penis,
also nicht dort, wo der hypospadische Harnröhrenausgang liegt.
Alle Hypospadie-Operationen mit Harnröhrenrekonstruktionen werden an der ventralen Seite (also der Unterseite) des Penis durchgeführt.
Es besteht also keine Gefahr einer Verletzung dieser Nerven bei einer Hypospadie-Operation.

Die einzige (eher unwahrscheinliche) Gefahr einer Verletzung dieser Nerven besteht, wenn der Chirurg zur Korrektur einer Penisschaftkrümmung (Chordee) oder Penisschaftrotation die sog. „Nesbit-Prozedur“ (oder eine ihrer Modifikationen) durchführt.

Es gibt keine Operation ohne Narben, da jede Operation durch eine Inzision (Schnitt) an Eichel und Penis durchgeführt wird.

Hypospadie-Spezialisten versuchen, die Inzisionen (Schnitte) auf die Mittellinie der Unterseite des Penis zu limitieren, da diese Inzisionen mit bestmöglichen kosmetischem Ergebnis heilen und nach der vollständigen Heilung wie die normale Mittellinie an der Penisunterseite bei Männern ohne Hypospadie aussieht.

Glücklicherweise verheilt bei den meisten Kindern (85 %) mit glandularer (Grad I), peniler (Grad II) und penoskrotaler (Grad III) Hypospadie mit minimalen Narben, besonders, wenn die Operation durch einen erfahrenen Hypospadie-Chirurgen durchgeführt wird. ABER: es gibt dafür keine Garantie! Jedes Kind reagiert anders! Manchmal ist eine operative Narbenkorrektur notwendig.

Ein weiterer wichtiger Faktor: Das vorrangige Ziel einer Hypospadie-Korrektur ist, eine evt. vorliegende Penisschaftkrümmung (Chordee) zu korrigieren und den Harnröhrenausgang and die Eichelspitze zu bringen, sodaß der Penis annähernd wie der eines Menschen ohne Hypospadie aussieht. Der Penis könnte dann sogar etwas größer aussehen, wenn der Chirurg die Penisschaftkrümmung sorgfältig auflöst und NICHT die Nesbit-Technik anwendet (denn bei dieser Technik wird die Penisoberseite verkürzt).

Ein kurzer Penis VOR der Operation wird auch nach der Operation kurz sein! (besonders bei penoskrotaler Hypospadie mit tiefliegender Penisschaftkrümmung (Grad III b) und perinealer Hypospadie (Grad IV).

Dies ist eine der am häufigsten gestellten Fragen!

Medizinische Studien belegen, dass die Größe eines “Hypospadie-Penis” durchaus ähnlich ist mit der Größe eines Penis ohne Hypospadie. Diese Studien haben auch ermittelt, dass die sexuelle Funktion bei Männern mit korrigierter Hypospadie ähnlich ist zu Männern ohne Hypospadie (ausgenommen schwere penoskrotale und perineale Hypospadien).

Prof. Hadidi bildet als Chefarzt der Kinderchirurgie im Sana Klinikum Offenbach Kinderchirurgen auf dem Gebiet der Hypospadie aus, sodass auch bei seiner Abwesenheit sichergestellt wird, dass im Hypospadiezentrum weiterhin Patienten kompetent operiert werden können.
Schwierige und komplizierte Operationen (midpenile/proximale Hypospadien – Grad 3 und perineale Hypospadien – Grad 4) werden jedoch immer durch Prof. Hadidi persönlich durchgeführt.
Im Sana-Klinikum-Offenbach können glandulare (Grad 1) und penile/coronale (Grad 2) Hypospadie-Operationen von erfahrenen Kollegen durchgeführt werden, die von Prof. Hadidi persönlich ausgebildet werden/wurden.

Bitte senden Sie uns eine email mit Ihrem Namen, Ihrer Adresse und Telefonnummer sowie dem vollständigen Namen und Geburtsdatum Ihres Sohnes. Es gibt 2 Möglichkeiten:
Operation in Deutschland in der Emma Klinik in Seligenstadt, (Kinderchirurgie Emma-Klinik) oder:
Mehrmals im Jahr operiert Prof. Hadidi auch im Ausland, wenn genügend Patienten eine Operation durch ihn vor Ort wünschen.

Wenn das Kind bei glandularer (Grad I), peniler (Grad II) oder penoskrotaler Hypospadie ohne tiefliegende Penisschaftkrümmung (Grad III a) keine Beschwerden oder Probleme hat, sind vor der Operation keine Vor-Untersuchungen notwendig.

Einige Kliniken können aber durchaus vor der Operation routinemäßig Blutuntersuchungen, Urinanalysen oder Ultraschall von Blase und Nieren durchführen bzw. empfehlen.

Bei penoskrotaler Hypospadie mit tiefliegender Penisschaftkrümmung (Grad III b) und perinealer Hypospadie (Grad IV) wird häufig eine Blutuntersuchung, Blutgerinnungstest, Urinanalyse oder Ultraschall der Blase und Nieren gefordert. Bei sehr kleinem Penis ist eine Hormontherapie vor Operation empehlenswert, damit bei der Operation ein ausreichend weiter Harnröhrenausgang (Meatus) konstruiert werden kann. Dies wird in der Voruntersuchung besprochen.

Bei glandularer und peniler Hypospadie, sowie bei penoskrotaler Hypospadie ohne tiefliegende Penisschaftkrümmung (Grad I, II, IIIa) und wenn beide Hoden im Hodensack tastbar sind, ist keine Chromosomenanalyse notwendig.
Bei schwerer penoskrotaler Hypospadie mit tiefliegender Penisschaftkrümmung und perinealer Hypospadie (Grad IIIb, Grad IV) und/oder wenn ein einseitiger oder beidseitiger Hodenhochstand vorliegt, sowie bei Patienten, die evt. der Gruppe „Disorders of sexual Development (DSD)“ zuzuordnen sind, ist eine Chromosomenanalyse wichtig, um das Geschlecht des Kindes eindeutig zu bestimmen.

Bei glandularer und peniler Hypospadie und den meisten Patienten mit penoskrotaler Hypospadie ist keine Hormontherapie vor der Operation notwendig und empfehlenswert.

Einige Chirurgen bevorzugen bei penoskrotaler Hypospadie als Vorbereitung zur Operation die Anwendung einer Hormonsalbe lokal auf dem Penis oder Hormoninjektionen. Der Nachteil einer solchen Therapie liegt daran, dass diese Hormone nicht nur lokal, sondern auf den ganzen Körper wirken (z. B. Knochenwachstum) und der Effekt auf den Penis nur temporär wirkt (ca. 1 Monat nach Therapie). Weitere negative Folgen einer Hormontherapie: mögliches Ansteigen des Blutungsrisikos sowie Veränderungen am Gewebe des Penis.

Prof. Hadidi empfiehlt in Ausnahmefällen eine Hormontherapie (Patienten mit „Disorders of Sexual Development“ (DSD) oder bei Mikropenis), keineswegs aber als routinemäßige Therapie bei jeder Hypospadie.

Eine Impfung schwächt für ungefähr einen Monat das Immunsystem. Daher empfehlen wir, die letzte Impfung mindestens 4 Wochen vor dem geplanten Operationsdatum durchführen zu lassen. Nach der Operation sollte auch 4 Wochen mit der nächsten Impfung gewartet werden, damit sich der Körper von der Operation und Narkose erholen kann. Die allgemeine Empfehlung der STIKO (“Ständige Impfkommission) ist 2 Wochen.

Bei “laufender Nase” ohne Fieber und ohne Husten kann die Operation in unserem Hypospadiezentrum durchgeführt werden (auch z. B. im Einzelfall bei Durchfall, nach vorheriger Absprache mit dem Chirurgen und Anästhesisten). Bei Fieber oder Husten wird die Operation verschoben.

Wenn Sie unsicher sind, ob die Operation durchgeführt werden kann, bitten wir um Ihren Anruf (wir ersuchen um frühestmögliche Kontaktaufnahme, damit im Falle einer OP-Verschiebung Patienten von der Warteliste kontaktiert werden können und der Patient dann nicht allzu lange auf einen neuen OP-Termin warten muss).

Bitte beachten Sie, dass jede Klinik eigene Richtlinien zur Durchführung von Operationen hat.

Kinder mit glandularer oder peniler Hypospadie können bei komplikationslosem Verlauf nach 3 bis 5 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen werden (abhängig von der Schwellung, dem Alter des Kindes und dem familiären Umfeld).

Kinder mit midpeniler oder penoskrotaler Hypospadie ohne tiefe Krümmung (Grad III a) haben normalerweise für 7-10 Tage einen Transurethralkatheter (Katheter durch den Penis in die Blase) und können am 8.-11. Tag nach der Operation nach Hause. Es ist möglich, dass die Entlassung nach 3 Tagen nach OP mit Katheter erfolgt, bei komplikationslosem Verlauf. Dies wird postoperativ durch Prof. Hadidi entschieden.

Patienten mit penoskrotaler Hypospadie und tiefliegender Penisschaftkrümmung (Grad III b) bekommen einen Transurethralkatheter (durch den Penis in die Blase) für 7 Tage und eventuell in Ausnahmefällen auch einen suprapubischen Katheter (durch die Bauchdecke in die Blase) für ca. 2 Wochen. Das Kind kann bis 2 Wochen stationär in der Klinik sein, im Einzelfall kann eine Entlassung früher stattfinden, wenn eine ausreichende Pflege zuhause gewährleistet und sichergestellt ist, dass der Katheter nicht versehentlich herausgezogen wird. Der Penis wird normalerweise mit einem Faden am Unterbauch für 3 Wochen fixiert, um den Penis gerade zu halten (siehe Foto). Der Faden sollte im idealen Fall bis 3 Wochen halten, falls sich dieser vorher löst, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Sie können versuchen, den Penis beim Wickeln nach oben zu klappen. Nach Ablauf von 3 Wochen kann dieser Faden durch die Eltern mit einem Nagelklipser abgeklipst und herausgezogen werden.

Bei Kindern mit perinealer Hypospadie wird diese in 3 Schritten korrigiert:

Im ersten Eingriff wird die Penisschaftkrümmung korrigiert und die Eichel für die Urethroplastik vorbereitet. Der Krankenhausaufenthalt dauert 3 – 7 Tage. Es ist möglich, dass die Entlassung bei komplikationslosem Verlauf ab 3 Tage nach OP erfolgt. Dies wird postoperativ durch Prof. Hadidi entschieden.

In der zweiten Operation, etwa 6 Monate danach, wird die Urethroplastik durchgeführt, das heißt, die Harnröhre wird bis an die Eichelspitze konstruiert. Der Krankenhausaufenthalt beträgt 10 Tage. Es ist möglich, dass die Entlassung nach 3 Tagen nach OP mit Katheter erfolgt, bei komplikationslosem Verlauf. Dies wird postoperativ durch Prof. Hadidi entschieden.

Der Penis wird normalerweise nach der ersten und zweiten OP mit einem Faden am Unterbauch für 3 Wochen fixiert, um den Penis gerade zu halten. Der Faden sollte im idealen Fall bis 3 Wochen halten, falls sich dieser vorher löst, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, achten Sie nur darauf (falls möglich), dass der Penis beim Wickeln immer nach oben “geklappt” ist.

Nach der Operation ist das Ziel, den Penis zu fixieren und NICHT das Kind.

In unserem Hypospadiezentrum kann sich Ihr Kind – sobald es aus der Narkose vollständig erwacht ist – frei bewegen, es wird niemals am Bett fixiert. Auch Schlafen auf dem Bauch ist kein Problem.

Wichtig ist der Schutz des Genitalbereiches (2 Windeln übereinander) und die Sicherstellung, dass der/die Katheter nicht versehentlich herausgezogen oder abgeknickt wird/werden. Die Schwestern auf den Stationen in unserem Hypospadie-Zentrum zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Kind wickeln, damit dies nicht passiert.

Bei glandularer und peniler Hypospadie (Grade I und II) wird der Verband bei komplikationslosem Verlauf 1 – 2 Tage nach der Operation entfernt.
Bei penoskrotaler Hypospadie (Grad III) und perinealer Hypospadie (Grad IV) wird der Verband 7-10 Tage nach der Operation entfernt.

Jeder Chirurg hat ein unterschiedliches Vorgehen.

Bei glandularer und peniler Hypospadie (Grad I und II) entfernt Prof. Hadidi den Katheter innerhalb der ersten 2 Tage nach OP, bei penoskrotaler oder perinealer Hypospadie (Grad III und IV) wird der Transurethralkatheter (Katheter durch Penis in Blase) 7-10 Tage nach OP entfernt. Im Falle eines suprapubischen Katheter wird dieser nach ca. 13 Tagen entfernt. Das Entfernen der Katheter wird während der Visite durchgeführt und wird vom Kind kaum bemerkt.

  • Bei glandularer und peniler Hypospadie (Grad I, II): Antibiotikum zum Einnehmen durch den Mund und antibiotische Salbe zum Auftragen auf den Penis bis zum 10. Tag nach Operation.
  • Bei penoskrotaler und perinealer Hypospadie: Antibiotikum zum Einnehmen durch den Mund und antibiotische Salbe zum Auftragen auf den Penis bis zum 14. Tag nach Operation.
  • Nach dem  zweiten Eingriff (6. Monate nach der ersten Operation): Antibiotikum zum Einnehmen durch den Mund und antibiotische Salbe zum Auftragen auf den Penis bis zum 7. Tag nach Operation.

Bitte lesen Sie aufmerksam den Entlassungsbrief durch, die Medikamente und deren Dauer der Einnahme können abweichen!

Für die Heilung und um Infektionen vorzubeugen, ist eine trockene Wunde elementar wichtig. Etwa einen Monat nach der OP ist die Heilung zu 70 % abgeschlossen. Nach einem Monat darf Ihr Sohn wieder baden, schwimmen und Sport treiben.

Sollte der Penis nach 4 Wochen noch gerötet sein, warten Sie besser noch etwas, bis die Rötung abgeklungen ist.

Ideal ist eine häusliche Pflege für 4 Wochen. Wenn Vorkehrungen getroffen werden (Information an die Erzieher, 2 Windeln übereinander oder Beschneidungsunterhose bzw. Genitalschutz – gibt es im Sporthandel) kann Ihr Sohn 2 Wochen nach OP in den Kindergarten.

Schule: vom Alter des Kindes unterschiedlich, dies wird persönlich bei Entlassung besprochen. KEIN Schulsport für 4 Wochen.

Sie können die normalen handelsüblichen Windeln benutzen (KEINE Stoffwindeln).

Wir wickeln 2 Windeln übereinander nach der Operation und empfehlen den Eltern, dies auch bis 4 Wochen nach OP weiter so zu handhaben.

Wichtig: bis mindestens eine Woche nach OP soll die Windel alle 2 Stunden gewechselt werden, wenn das Kind wach ist. Wecken Sie Ihr Kind in der Nacht nicht extra nur zum Windelwechseln. Der Hintergrund des häufigen Windelwechsels: Für die Heilung ist es wichtig, dass die Wunde immer trocken bleibt, um Infektionen vorzubeugen.

Ungefähr 35 % aller Patienten, die in unser Hypospadie-Zentrum kommen, haben eine Komplikation nach einer TIP-(Snodgrass)-Operation. Bei dieser  Technik bleibt in der rekonstruierten Urethra eine rauhe Oberfläche. Diese rauhe Oberfläche zieht sich während der Heilung zusammen, daraus resultiert ein enger Harnröhrenausgang, dadurch entwickelt sich eine Fistel. (Beispiel Gartenschlauch: wenn vorne die Öffnung enger gemacht wird oder ganz verschlossen, sucht sich das Wasser eine andere Schwachstelle und fließt dann dort hinaus (“Weg des geringen Widerstandes”). Das ist dann meistens der Übergang alte / neue Urethra, dort, wo also genäht wurde). Manchmal kommt also der gesamte Urin aus der alten Öffnung. Noch schwieriger wird eine erfolgreiche Korrektur, wenn während der Snodgrass-Operation eine Zirkumzision (Beschneidung) durchgeführt wird. Dadurch ist noch weniger Gewebe übrig, welches für eine erfolgreiche Rekonstruktion der engen Urethra (Harnröhre) verwendet werden kann.


Ein Bericht von einem anonymen Patienten:

Mein Leben mit Hypospadie,

Die angeborene Fehlbildung der Harnröhre wird üblicherweise im frühen Kindesalter operativ korrigiert. Ich bin 28 Jahre alt und bei mir wurde diese Korrektur nicht vorgenommen. Mir ist erst in der Pubertät aufgefallen, dass mein Penis beim Zurückziehen der Vorhaut etwas anders als bei den anderen Jungen aussieht. Mit der Zeit schämte ich mich, hatte Angst bloßgestellt zu werden und wollte nicht mehr in einer Reihe neben den Anderen am Urinal stehen. Um das zu umgehen versuchte ich möglichst allein zur Toilette zu gehen oder wählte die Kabine. Als Sitzpinkler bezeichnet zu werden war weniger leidig als eine mögliche Entdeckung der Hypospadie, was in mir ständige Panik auslöste. Gerade in der Pubertät möchte man nicht „anders“ sein. Ich versuchte die Fehlbildung zu verdrängen und vermied jegliche sexuellen Annäherungsversuche und Kontakte. Es wäre bestimmt besser gewesen, wenn ich mich mit dieser Belastung an meine Eltern gewandt hätte aber ich schämte mich sogar vor ihnen und brachte es nicht über mich das Thema anzusprechen. Das Verdrängen tat ich automatisch und eher unterbewusst als Selbstschutz, weil die aufkommende Panik und das Gefühl anders zu sein auf die Psyche schlugen.

Erst mit 20 Jahren erfuhr ich eher zufällig über das Internet, dass es sich bei meiner angeborenen Fehlbildung der Harnröhre um eine sogenannte Hypospadie handelt und diese auch relativ häufig bei neugeborenen Jungen vorkäme. Die Informationen zu operativen Korrekturen bezogen dabei sich im Wesentlichen auf Kleinkinder. Hier wurde stets hervorgehoben, dass eine Operation im Alter zwischen 12 und 18 Monaten am vorteilhaftesten sei. Ich nahm an, eine erfolgreiche operative Korrektur im Erwachsenenalter sei aufgrund der höheren Komplikationsrate keine sichere Option. Somit verwarf ich erstmal diese Möglichkeit. Trotzdem ging es mir mit der Erkenntnis, dass ich nicht als Einziger diese angeborene Fehlbildung habe und eine Operation grundsätzlich möglich sei, besser. Ab diesem Zeitpunkt fühlte ich mich mit der Hypospadie etwas sicherer und traute mir körperliche Nähe zu. Die Frauen, die ich kennenlernte reagierten ganz unterschiedlich auf die Hypospadie. Ich erfuhr Ablehnung, Gleichgültigkeit aber auch Verständnis. Dennoch gestaltet sich das Kennenlernen relativ schwierig, da mir die Fehlbildung weiterhin sehr unangenehm ist und ich aus diesem Grund schon im Vorfeld darauf achte möglichst nebenläufig in Erfahrung zu bringen, wie diese Person auf solche Fehlbildungen reagieren würde. Das funktioniert natürlich nicht immer wie erhofft und wirkt seltsam konstruiert. Ein normales, entspanntes Kennenlernen ist für mich nicht möglich.

Die Harnröhrenfehlbildung schränkt mich rein funktional betrachtet nicht sonderlich stark ein, vielmehr stellt es eine große psychische Belastung dar. Mit der Zeit fällt es mir immer schwerer sorgenfrei damit zu leben und ich leide darunter. Ich will eine Veränderung und befasste mich daher nochmal intensiv mit Hypospadiekorrekturen für Erwachsene und stieß dabei auf die Webseite des Hypospadiezentrums der Emma Klinik in Seligenstadt. Bereits auf der Hauptseite wird unter dem Behandlungsspektrum die operative Korrektur an Erwachsenen aufgeführt. Ich vereinbarte einen Gesprächstermin bei Prof Hadidi. Dieser erklärte mir unter Anderem geradlinig und plausibel die möglichen Risiken einer operativen Korrektur und wirkte auf mich sehr professionell. Vor allem die Spezialisierung auf Hypospadiebehandlungen, sowie Prof Hadidis Expertise bei Erwachsenen und die internationale Ausrichtung haben mich überzeugt. Ich erwarte jetzt die Operation und hoffe, dass alles gut verlaufen wird.

In der Literatur werden mehr als 300 Operationstechniken zur Korrektur der Hypospadie beschrieben. Der Chirurg sollte immer die Technik anwenden, die in seinen Händen das beste Resultat für seinen Patienten bringt.

Folgende Grafik fasst die Techniken zusammen, die Prof. Hadidi bei Hypospadie anwendet:

 

Im ersten Monat nach der OP muss jedes Trauma (Verletzung) im Genitalbereich vermieden werden, auch zu starker Druck ist sehr schlecht für die Heilung, abgesehen von den Schmerzen, die dadurch verursacht werden.

Darum geben Sie bitte zusätzlich zu den 2 Windeln, die Ihr Sohn am Körper trägt, 2  Windeln bzw. ein kleines weiches Kissen zwischen den Sicherheitsgurt und Ihren Sohn und machen Sie ausreichend Pausen auf der Heimfahrt.

Bei glandularer Hypospadie ohne Penisschaftkrümmung (Chordee) mit ausreichend langer Urethra bis zur Eichelspitze wendet Prof. Hadidi die “doppelt-umgekehrte-Y-Glanduloplastik” (DYG) an. Bei dieser Technik wird die Urethra mobilisiert und an die Eichelspitze verlagert. Es wird also keine neue Harnröhre konstruiert, daher ist die Erfolgsrate mehr als 98 %.

Wenn der Harnröhrenausgang an der körperfernen Hälfte des Penis liegt und keine tiefliegende Krümmung vorhanden ist, bevorzugt Prof. Hadidi die “Slit-Like Adjusted Mathieu-Technik”, kurz: SLAM-Technik.

Bei dieser Technik wird ein Hautlappen aus Penilhaut hochgeklappt und als unterer Teil der neuen Harnröhre verwendet. Die neue Harnröhre kann dadurch genauso breit/weit wie die bereits bestehende Harnröhre konstruiert werden.

Patientenabhängig kann es sein, dass Sie 1 Monat nach OP 3 x täglich den Penis mit Betnesol Salbe massieren. Sie erhalten hierzu Informationen von Prof. Hadidi vor der Entlassung aus der Klinik und einen Link zu einem Video für die richtige Anwendung.

Die Erfolgsrate bei Operationen durch erfahrene Hypospadie-Chirurgen beträgt mehr als 95 %.

Komplikationen: weniger als 5 % (Fistel, Stenose, Wunddehiszens)

Wenn der Harnröhrenausgang in der körpernahen Hälfte des Penis liegt und keine tieflliegende Penisschaftkrümmung vorhanden ist, bevorzugt Prof. Hadidi die “Lateral Based Onlay-Technik”, kurz “LABO-Technik”.

Bei dieser Technik wird ein Hautlappen aus Penilhaut und Präputialhaut gebildet, um die untere Längshälfte der neuen Harnröhre zu bilden. Die neue Harnröhre kann dadurch genauso breit/weit wie die bereits bestehende Harnröhre konstruiert werden.

Diese Technik ist besonders empfehlenswert bei Patienten mit einer kleinen Eichel. Bei erfahrenen Chirurgen beträgt die Erfolgsrate 93 %.

Komplikationen: weniger als 7 % (Fistel, Stenose, Wunddehiszens)

Wenn der Harnröhrenausgang in der körpernahen Hälfte des Penis liegt und eine tieflliegende / starke Penisschaftkrümmung vorhanden ist, bevorzugt Prof. Hadidi eine der folgenden 2 Techniken, abhängig von der Schwere der Penisschaftkrümmung (es sind 3 Operationen notwendig):

Technik: “CEDU” (“Chordee Excision and Distal Urethroplastik”): die Penisschaftkrümmung wird korrigiert, indem das hypoplastische Gewebe, welches die Penisschaftkrümmung hervorruft, exzidiert wird (damit kann sich der Penis aufrichten) und die distale Harnröhre wird konstruiert. D. h. der Urin kommt nach dieser Operation noch immer aus der ursprünglichen Öffnung. Der Penis wird mit einem Haltefaden für (idealerweise) 3 Wochen am unteren Abdomen fixiert. Falls sich der Faden vorher löst (kein Grund zur Besorgnis), versuchen Sie, den Penis beim Wickeln immer nach “oben” zu klappen. 1 Monat nach OP massieren Sie 3 x täglich den Penis mit Betnesol Salbe ein. Sie erhalten hierzu Informationen von Prof. Hadidi und einen Link zu einem Video für die richtige Anwendung. Etwa 5-6 Monate später wird dann die Harnröhre bis zur Penisspitze konstruiert. Der 3. Eingriff erfolgt dann frühestens nach 6 Monaten (Vorhautrekonstruktion – sofern medizinisch möglich; oder Zirkumzision, siehe Frage 41.)

CEDU

oder folgende Technik: “2-stage BILAB” (“2-stage bilateral based flap”). Diese Technik wird von Prof. Hadidi dann angewandt, wenn die Penisschaftkrümmung so stark/tief ist, dass die Korrektur der Krümmung in zwei Eingriffen durchgeführt werden muss (das kann meist erst intraoperativ entschieden werden). Zur Erklärung: durch die Aufrichtung des Penis entsteht ein großer Hautdefekt, der nur durch Transplantat aus der Genital- oder Leistenregion oder Mundschleimhaut gedeckt werden kann. Nach der 1. Operation erfolgt das Urinieren noch aus der ursprünglichen Öffnung (Grafik a-e). In der 2. Operation ca. 5-6 Monate später wird dann die neue Harnröhre konstruiert (Grafik: f) . Der Penis wird mit einem Haltefaden für (idealerweise) 3 Wochen am unteren Abdomen fixiert. Falls sich der Faden vorher löst (kein Grund zur Besorgnis), versuchen Sie, den Penis beim Wickeln immer nach “oben” zu klappen. 1 Monat nach OP massieren Sie 3 x täglich den Penis mit Betnesol Salbe ein. Sie erhalten hierzu Informationen von Prof. Hadidi vor der Entlassung und einen Link zu einem Video für die richtige Anwendung. Der 3. Eingriff erfolgt dann frühestens nach 6 Monaten (Vorhautrekonstruktion – sofern medizinisch möglich; oder Zirkumzision, siehe Frage 41.)

Bei erfahrenen Hypospadie-Chirurgen beträgt die Erfolgsrate mehr als 85 %.

Komplikationen: weniger als 15 % (Fistel, Stenose, Wunddehiszens, Divertikulum (Tasche)

Wenn der Harnröhrenausgang im Perineum liegt (meistens ist dann auch das Skrotum geteilt sowie ein einseitiger oder beidseiter Hodenhochstand liegt vor), bevorzugt Prof. Hadidi eine zweistufige Urethra-Rekonstruktion (insgesamt 3 Operationen).

In der ersten Operation wird die Penisschaftkrümmung, ein evt. vorliegender Hodenhochstand korrigiert sowie die Glans (Eichel) weit geöffnet und mit Präputialhaut bedeckt (als Vorbereitung für die Urethroplastik (Harnröhrenplastik).

Prof. Hadidi bevorzugt eine der folgenden 2 Techniken, abhängig von der Schwere der Penisschaftkrümmung:

Technik: “CEDU” (“Chordee Excision and Distal Urethroplastik”): die Penisschaftkrümmung wird korrigiert, indem das hypoplastische Gewebe, welches die Penisschaftkrümmung hervorruft, exzidiert wird (damit kann sich der Penis aufrichten) und die distale Harnröhre wird konstruiert. D. h. der Urin kommt nach dieser Operation noch immer aus der ursprünglichen Öffnung (Grafik a-i). Der Penis wird mit einem Haltefaden für (idealerweise) 3 Wochen am unteren Abdomen fixiert. Falls sich der Faden vorher löst (kein Grund zur Besorgnis), versuchen Sie, den Penis beim Wickeln immer nach “oben” zu klappen. 1 Monat nach OP massieren Sie 3 x täglich den Penis mit Betnesol Salbe ein. Sie erhalten hierzu Informationen von Prof. Hadidi und einen Link zu einem Video für die richtige Anwendung. Etwa 5-6 Monate später wird dann die Harnröhre bis zur Penisspitze konstruiert. Der 3. Eingriff erfolgt dann frühestens nach 6 Monaten (Vorhautrekonstruktion – sofern medizinisch möglich; oder Zirkumzision, siehe Frage 41.)

CEDU

oder folgende Technik: “2-stage BILAB” (“2-stage bilateral based flap”). Diese Technik wird von Prof. Hadidi dann angewandt, wenn die Penisschaftkrümmung so stark/tief ist, dass die Korrektur der Krümmung in zwei Eingriffen durchgeführt werden muss (das kann meist erst intraoperativ entschieden werden). Zur Erklärung: durch die Aufrichtung des Penis entsteht ein großer Hautdefekt, der nur durch Transplantat aus der Genital- oder Leistenregion oder Mundschleimhaut gedeckt werden kann. Nach der 1. Operation erfolgt das Urinieren noch aus der ursprünglichen Öffnung (Grafik a-e). In der 2. Operation ca. 5-6 Monate später wird dann die neue Harnröhre konstruiert (Grafik: f) . Der Penis wird mit einem Haltefaden für (idealerweise) 3 Wochen am unteren Abdomen fixiert. Falls sich der Faden vorher löst (kein Grund zur Besorgnis), versuchen Sie, den Penis beim Wickeln immer nach “oben” zu klappen. 1 Monat nach OP massieren Sie 3 x täglich den Penis mit Betnesol Salbe ein. Sie erhalten hierzu Informationen von Prof. Hadidi vor der Entlassung und einen Link zu einem Video für die richtige Anwendung. Der 3. Eingriff erfolgt dann frühestens nach 6 Monaten (Vorhautrekonstruktion – sofern medizinisch möglich; oder Zirkumzision, siehe Frage 41.)

Bei erfahrenen Hypospadie-Chirurgen beträgt die Erfolgsrate mehr als 85 %.

Komplikationen: weniger als 15 % (Fistel, Stenose, Wunddehiszens, Divertikulum (Tasche).

Chordee ist der medizinische Ausdruck für  Penisschaftkrümmung nach unten. Besonders gut erkennen kann man eine Penisschaftkrümmung bei einer Erektion. Oft tritt eine Chordee in Verbindung mit Hypospadie auf.

80 % aller Patienten mit glandularer oder peniler Hypospadie haben keine Penisschaftkrümmung. Bei den verbleibenden 20 % wird die Penisschaftkrümmung durch zu kurzes oberflächlich liegendes Gewebe verursacht, welches während der Hypospadie-Operation durch Hautmobilisation korrigiert werden kann.

Nach Prof. Hadidis Erfahrung haben 50 % aller penoskrotalen Hypospadie-Patienten keine oder nur eine oberflächliche Penisschaftkrümmung, welche durch Hautmobilisation korrigiert werden kann.

Bei penoskrotaler Hypospadie mit tiefliegender Penisschaftkrümmung (Grad III b) wird diese durch Exzision des kurzen hypoplastischen Gewebes korrigiert, welches in den meisten Fällen distal zur Harnröhrenöffnung liegt.

Bei fast allen Patienten mit perinealer Hypospadie (Grad IV) liegt eine tiefliegende Penisschaftkrümmung vor, welche im ersten Eingriff korrigiert wird.

Es gibt 2 Typen von Penisschaftkrümmungen:

Oberflächliche, auf die Haut beschränkte Krümmung: Bei glandularer Hypospadie tritt nur in äußerst seltenen Fällen eine Krümmung auf. Bei distaler Hypospadie haben 80 % der Patienten keine Penisschaftkrümmung. Bei den verbleibenden 15 % ist die Krümmung normalerweise auf die Haut beschränkt, also oberflächlich und verschwindet mit der Hypospadie-Korrektur, das heißt während der eigentlichen Hypospadie-Operation. Bei oberflächlicher Krümmung liegen die verkürzten Bänder und die Krümmung proximal vom hypospadischen Harnröhrenausgang (siehe Grafik)

Tiefliegende Penisschaftkrümmung, hervorgerufen durch Fibrose und Kontraktur tieferliegenden Gewebes: Nach den Erfahrungen des Autors haben 50 % der Patienten mit penoskrotaler Hypospadie sowie 10 % der Patienten mit distaler / peniler Hypospadie eine tiefliegende Krümmung. Dieses harte, hypoplastische Gewebe und die Krümmung liegen distal vom hypospadischen Meatus (Harnröhrenausgang) (siehe Grafik).

 

Bei dieser Technik wird die ventrale Penisschaftkrümmung durch Verkürzung der oberen (dorsalen) Seite korrigiert (dorsale Plikation). Normalerweise ist bei einer Peniskrümmung die Unterseite des Penis kürzer als die Oberseite. Bei der Nesbit-Prozedur wird der Penis durch einen Schnitt/Naht auf der Oberseite aufgerichtet, dadurch erhält die obere Seite des Penis die gleiche Länge wie die Unterseite, jedoch verkürzt sich dadurch der Penis (siehe Zeichnung)

Prof. Hadidi empfiehlt diese Technik zur Korrektur einer Penisschaftkrümmung aus folgenden Gründen NICHT:

  1. der Penis wird verkürzt (eine Fehlbildung an der Penisunterseite wird durch eine neue Fehlbildung an der Oberseite korrigiert)
  2. Auftreten von Schmerzen bei Erwachsenen bei Erektion.

 

Eine Alternative ist die Technik, welche oben unter “Möglichkeit a” grafisch dargestellt ist, dadurch wird der Penis nicht verkürzt (“Never shorten an already short penis”- “Niemals einen bereits kurzen Penis kürzen”). Hier wird die Unterseite des Penis durch Entfernen des kranken (fibrösen) Gewebes verlängert. Dadurch wird der Penis nicht verkürzt.

Zusammenfassung: bei Vorliegen einer Hypospadie mit tiefliegender Penisschaftkrümmung (Chordee) wird als erster Schritt diese Chordee (Penisschaftkrümmung) korrigiert. Dafür gibt es 2 Möglichkeiten, siehe auch Frage 39

  1. Exzision des gesamten hypoplastischen Gewebes, das den Penis an einer Geradestellung hindert. Damit wird der Penis aufgerichtet und länger als vor OP.
  2. Verkürzung der Oberseite des Penis (Nesbit). Damit wird zwar der Penis begradigt, verkürzt sich allerdings auch. Zudem können bei Erektion Schmerzen auftreten: Der Penis vergrößert sich bei Erektion und wird dann durch das harte hypoplastische Gewebe an der Unterseite und durch die Narben an der Oberseite an der Ausdehnung gehindert.

Hier gibt es 3 Möglichkeiten:

  1. In der Hauptoperation (Urethroplastik) wird diese belassen und 6 Monate danach entweder rekonstruiert oder beschnitten
  2. Die Vorhaut wird in der Hauptoperation beschnitten
  3. Die Vorhaut wird in der Hauptoperation rekonstruiert.

Professor Hadidi beläßt die Vorhaut in der Hauptoperation und rekonstruiert oder beschneidet diese (nach medizinischen Mög.lichkeiten und Wunsch der Eltern) etwa 6 Monate nach der Harnröhrenrekonstruktion. Diese Frage wird weiter unten noch näher erläutert.

Sollte das Kind große Schmerzen haben oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen haben oder mehr als 6 Stunden keinen Urin abgeben können, sollten Sie den Chirurgen kontaktieren. Unsere Patienten erhalten die private Handynummer von Prof. Hadidi, damit sie diesen in einem medizinischen Notfall kontaktieren können.

Der Heilungsprozeß ist nach 4 Wochen zu 70 % abgeschlossen. Wir empfehlen den Eltern, nicht zu sehr auf jede Kleinigkeit zu achten, sondern der Heilung Zeit zu lassen, bis die Schwellung und Rötung abgeklungen sind. Bei Auftreten von Komplikationen (wie z. B. einer Fistel) wird nicht vor Ablauf der vollständigen Heilung (also etwa 6 Monaten) operiert.

AUSNAHME: wenn der Patient nicht oder nur schlecht Urinieren kann, dann ist natürlich ein zeitnaher operativer Eingriff notwendig.

Wenn Sie Fragen bezüglich des Heilungsverlaufes oder bezüglich der Hypospadie-Operation haben, sollten Sie immer den Chirurgen kontaktieren.

Wenn Ihr Sohn Fieber bekommt oder andere Beschwerden, die nicht mit der Hypospadie-Operation in Verbindung stehen, gehen Sie bitte zu Ihrem Kinderarzt.

Wenn Ihr Sohn geringe oder keine Schmerzen beim Wasserlassen hat, die Wunde nicht mehr geschwollen oder rot ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Fieber nichts mit der Operation zu tun hat und Sie sollten mit Ihrem Sohn Ihren Kinderarzt aufsuchen.

Prof. Hadidi verwendet sehr feine, selbst auflösende Fäden (dünner als ein menschliches Haar).
Diese lösen sich von selbst nach 1 – 3 Monaten nach OP auf und dürfen nicht manuell entfernt werden.

Jedes Kind reagiert unterschiedlich, es kann also durchaus sein, dass der Heilungsprozeß bzw. das Auflösen der Fäden bei Ihrem Kind auch etwas länger dauert und auch noch mehrere Wochen nach OP Fäden zu sehen sind.

Wie in der vorigen Frage erwähnt, beginnen sich die Fäden ab etwa einen Monat nach OP aufzulösen, dadurch können nochmals Schwellung, Rötung und rote Pickel mit gelbem Mittelpunkt auf dem Penis auftreten. Das ist vollkommen normal und wird nach einigen Tagen verschwinden. Sie brauchen nichts zu unternehmen, tragen Sie auch keine Salbe oder Creme auf. KEINE Sitzbäder. Diese “Pickel” verschwinden nach einigen Tagen.

  

Einen Monat nach der Operation ist die Heilung etwa 70 % fortgeschritten, nach 6 Monaten ist alles vollständig verheilt. Darum sollte nach einer Operation unbedingt 6 Monate abgewartet, bevor ein neuer Eingriff am selben Körperareal durchgeführt wird (Ausnahmen z. B. Schmerzen beim Wasserlassen, hervorgerufen durch eine Stenose).

Um eine komplikationslose Heilung zu gewährleisten sind folgende Punkte zu beachten:

  • kein Trauma im Genitalbereich (z. B. durch Fallen auf harte Gegenstände)
  • Bei “Windelkindern”: 2 Windeln übereinander bis zu 4 Wochen nach OP
  • kein Schwimmen oder Baden, auch KEINE Sitzbäder bis 4 Wochen nach OP
  • kein Sport (auch kein Bobbycar oder Schaukelpferd) bis 4 Wochen nach OP
  • kein Tragen seitlich auf der Hüfte oder im Tragetuch (Baby Björn, Manduca o. ä.) bis 4 Wochen

Nach einem Monat ist der Operationsbereich stabil und Ihr Kind darf wieder alles machen (auch Baden im Meer, Sandspielen etc.).

Wenn von uns verordnet, massieren Sie bitte 4 Wochen nach OP – wie im Entlassungsbrief geschrieben – die Betnesol Salbe ein. Sie erhalten von uns vor Beginn der Anwendung per email einen Link zu einem Video, in welchem die richtige Anwendung zu sehen ist.

Bitte beachten Sie, dass die vollständige Heilung erst nach 6 Monaten abgeschlossen ist!

Die neue Harnröhre ist aus körpereigenem Gewebe und wird normal durchblutet. Daher wächst diese normal mit dem Körperwachstum mit.

Unser Standardprotokoll ist eine Rückmeldung 4 Wochen nach OP (bevorzugt per email, sonst auch telefonisch) um über den bisherigen Heilungsverlauf zu berichten. Bitte senden Sie uns unaufgefordert keine Fotos.

Eine persönliche Wiedervorstellung in unserer Sprechstunde ist 3 Monate nach der OP erwünscht. Wir empfehlen danach eine Nachkontrolle 1 Jahr später, dann nach zwei Jahren /3 Jahren / 5 Jahren bis zur Pubertät.

“Vor einigen Wochen hatte mein Sohn eine Hypospadie-Operation. Alles sah sehr gut aus, bis der Katheter entfernt wurde. Wir haben bemerkt, dass immer weniger Urin vorne aus der Penisspitze kam und immer mehr aus einer anderen Öffnung nahe der ursprünglichen Öffnung. Ist das eine Fistel?”

Eine Fistel ist ein Tunnel oder Gang zwischen der Harnröhre (Urethra) und Haut. Durch diesen Tunnel fließt Urin aus dem Körper. Eine Fistel kann so ab einen Monat nach OP erkannt werden. In den ersten Wochen nach der Operation können durchaus mehrere Strahle Urin auftreten, bzw. entlang der Naht Urintropfen herauskommen, das bedeutet nicht, dass sich eine Fistel gebildet hat. Sie brauchen uns deswegen nicht zu kontaktieren. Warten Sie bitte bis zur 1. Nachkontrolle 3 Monate nach OP ab.

In den meisten Fällen tritt eine Fistel 1 – 4 Monate nach der Operation auf. Bei etwa 5 % aller Hypospadie -Patienten können Fisteln noch Jahre nach der Operation auftreten (Ursache ist meistens eine Nachwirkung der Fädenresorbtion, wenn sich nicht alle Fäden restlos aufgelöst haben, nachdem die Wunde vollständig verheilt ist.

Die Fistel ist die am häufigsten nach einer Hypospadie-Operation auftretende Komplikation.

Es wurde beobachtet, dass besonders bei TIP-(Snodgrass-)Technik häufiger Stenosen in der Harnröhre auftreten, die zur Fistel führen.  Wird diese nur verschlossen, wird diese nach einiger Zeit wieder auftreten, da die Ursache (die enge Harnröhre) nicht beseitigt wurde. In diesem Fall muss die gesamte verengte Harnröhre geöffnet  und neu rekonstruiert werden, um eine neuerliche Fistel zu vermeiden.

“Mein Sohn wurde vor einigen Wochen an der Hypospadie operiert. Alles verlief gut, bis der Katheter entfernt wurde. Anfangs war der Urinstrahl sehr stark. Nach einiger Zeit wurde dieser jedoch immer dünner und mein Sohn begann beim Urinieren zu drücken und hatte auch Schmerzen bei jedem Wasserlassen.”

Eine Stenose bezeichnet eine Verengung der neuen Harnröhre oder des Harnröhrenausganges.  Diese kann unbehandelt zu Rückstau des Urins in die Harnblase und Nieren und vermehrten Harnwegsinfekten führen.

Es ist im normalen Bereich, wenn der Harnstrahl ein bis zwei Wochen nach Entfernen des Katheters etwas dünner wird. Ebenso kann es sein, dass im ersten Monat nach der Operation der erste morgentliche Toilettengang etwas schmerzt.

Bitte kontaktieren Sie den Chirurgen sollte Ihr Sohn starke Schmerzen bei jedem Wasserlassen haben, drücken muß,  der Strahl sehr dünn ist und das Wasserlassen relativ lange dauert.

Eine milde Stenose kann nach einer erfolgreichen Hypospadie-Operation aufgrund exzessiver Kontraktion während des Heilungsprozesses auftreten. Sollte diese jedoch auch nach 2 Dilatationen weiterhin bestehen bleiben, kann davon ausgegangen werden, dass eine Dilatation nicht langfristig hilft und eine Operation notwendig ist.

“Mein Sohn wurde erfolgreich an der Hypospadie operiert und er hat keine Probleme. Wir haben jedoch am Penis in der Nähe der Nahtreihe kleine schwarze Punkte bemerkt. Beim vorsichtigen Drücken kommt etwas Sekret heraus. Braucht mein Sohn eine weitere Operation?”

Der Chirurg verwendet selbstauflösende Fäden bei der Hypospadie-Operation (Vicryl oder PDS). Diese Fäden beginnen sich etwa 3 – 4 Wochen nach der Operation aufzulösen. Während dieser Zeit kann Haut um die Fäden herum wachsen und es entwickelt sich ein kleiner Tunnel  Dieser Tunnel liegt nur in der Haut und ist nicht mit der Harnröhre verbunden, es kommt also kein Urin aus diesem Tunnel. Wenn sich die Fäden vollständig aufgelöst haben verbleibt also dieser Tunnel und ist als kleiner schwarzer Punkt sichtbar. Sollte dies optisch stören kann dieser Tunnel in einem kleinen Eingriff operativ entfernt werden.

“Mein Sohn wurde an penoskrotaler Hypospadie operiert, alles ist gut gelaufen und er hatte  keine Probleme nach der Operation. Nach einigen Monaten fiel mir auf, dass sich beim Wasserlassen eine kleine Beule am Penis bildet und Urin nach dem eigentlichen Wasserlassen nachtropft. Diese Tropfen riechen unangenehm. Eine Urinanalyse hat Bakterien im Urin nachgewiesen. Was ist das? Ist mein Sohn inkontinent? Kann dies korrigiert werden?”

Ein “Divertikulum” kann nach einer penoskrotalen oder perinealen Hypospadie (Grad III b oder IV) auftreten, wenn eine distale Obstruktion vorliegt.

Eine mögliche Erklärung ist: die neue Harnröhre wird aus dünnem Gewebe (Faszie) gebildet, die mit der normal dicken gesunden Harnröhre verbunden wird und diese dadurch verlängert. Wenn nun Urin durch die proximale Harnröhre fließt kann sich durch Dilatation (da die neu gebildete Harnröhrenwand dünner ist und weniger Widerstand bildet, eine Tasche oder Divertikulum bilden. In dieser Tasche können Urinreste verbleiben, die dann beim Herausdrücken unangenehm riechen und den Eindruck einer Inkontinenz hinterlassen.

Durch diese verbleibenden Harnreste in der Tasche können sich Bakterien und Eiterzellen bilden, die dann bei der Urinanalyse den “falschen” Befund einer Harnwegsinfektion ergeben, da die Bakterien nur in der Tasche sind.

Wenn die Tasche klein ist und keine auffälligen Symptome auftreten kann die Mutter diese Tasche oder Beule bei jedem Windelwechsel ausstreichen. Mit dem Wachstum des Kindes kann  die Tasche verschwinden.

Ist die Tasche jedoch groß und treten Beschwerden auf, sollte ein chirurgischer Eingriff zur Korrektur durchgeführt werden.

“Mein Sohn wurde vor einigen Wochen wegen seiner Hypospadie operiert. Alles lief gut, bis der Katheter entfernt wurde. Ich habe dann nach und nach beim Wickeln bemerkt, dass sich an der Eichel und am Penis die Naht öffnet. Der Urin kommt jetzt unter der Eichel heraus, nahe der urprünglichen Öffnung.  War die Operation nicht erfolgreich? Wie können wir das Risiko so gering wie möglich halten, dass nach der nächsten Operation wieder so etwas passiert?”

Wunddehiszenz bedeutet, dass die Nahtränder auseinanderweichen. Davon kann nur die Eichel oder gesamte Bereich betroffen sein, dann kommt der Urin aus der ursprünglichen Öffnung, als ob keine Operation stattgefunden hat. Ursache: Wundinfektion oder enge neue Harnröhre.

Bei Auftreten einer Wundehiszenz muß eine erneute Operation durchgeführt werden.

“Mein Sohn wurde erfolgreich an der Hypospadie operiert. Nun haben wir bemerkt, dass der Penis immer noch gekrümmt ist. Ist das normal? Muß er erneut operiert werden?”

Eine Chordee kann bereits vor der Operation vorhanden sein oder auch erst nach der Operation auftreten. Eine Krümmung bis 15 Grad ist im normalen Bereich.

Ursachen:

  • die Krümmung kann trotz Exzision (Entfernung) des hypoplastischen Gewebes nicht vollständig behoben werden (gekrümmte corpora).
  • aufgrund Narbenbildung nach der Hypospadie-Operation krümmt sich der Penis nach unten. In diesem Fall ist es empfehlenswert eine operative Narbenkorrektur (vom Hypospadie-Chirurgen) durchführen zu lassen.
  • es wurden nicht alle hypoplastischen Gewebeteile, die für die Krümmung verantwortlich sind, entfernt.
  • es wurde eine inkomplette Nesbit-Methode angewandt oder die Fäden haben die Haut durchschnitten.

“Mein Sohn hatte vor einer Woche die Hypospadie-Operation und alles lief bisher gut. Jetzt habe ich allerdings blau-grüne Flecken am Hoden und am Penis bemerkt. Was müssen wir tun?”

Unter “Hämatom” versteht man eine Blutansammlung, welche sich rot, blau, grün, oder gelblich an der Haut abzeichnet (abhängig vom Grad der Absorbtion).

Ursachen:

  • Nachwirkung von der Operation
  • Verletzung durch abrupte Bewegung (meist im Schlaf) des Kindes

Ein Hämatom verschwindet normalerweise nach einigen Tagen ohne Komplikationen und erfordert keine medizinische Intervention. In sehr seltenen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff notwendig, dieser sollte jedoch erst nach vollständiger Wundheilung durchgeführt werden (einige Monate nach OP).

Die Hypospadie betrifft die Urethra distal (also vom Körper weg) vom Blasenschließmuskel, welcher für das “Halten” von Urin verantwortlich ist. Eine Hypospadie-Operation kann also niemals eine Harninkontinenz oder nächtliches Bettnässen verursachen.

Bei etwa 95 % aller Hypospadie-Patienten ist die Vorhaut inkomplett, sie liegt wulstig um die Eichel und ist an der Unterseite nicht geschlossen (Ausnahme: “Megameatus mit intakter Vorhaut”, siehe Frage 7

Prof. Hadidi belässt diese Vorhautschürze in der Hypospadie-Operation und korrigiert diese nach 6 Monaten, um sicherzustellen, dass die Wundheilung ohne Komplikationen komplett abgeschlossen ist.

Dann gibt es 2 Möglichkeiten:

1.) Vorhautrekonstruktion:

Etwa 70 % aller Hypospadiepatienten (bzw. deren Eltern) in Deutschland, Österreich und der Schweiz und etwa 90 % aller Patienten (bzw. deren Eltern) aus Südeuropa (Spanien, Italien und Griechenland) entscheiden sich für eine Vorhautrekonstruktion. Wichtig ist, dass nach einer Vorhautrekonstruktion LEBENSLANG die Vorhaut etwa 2 – 3 x pro Woche zurückgezogen wird, damit sich diese nicht verengt und eine erneute Operation notwendig wird. Die rekonstruierte Vorhaut ist NICHT vergleichbar mit der “normalen” Vorhaut eines Mannes ohne Hypospadie. Bis das Kind dies alleine durchführen kann, müssen es die Eltern machen und danach die Kinder immer wieder erinnern, um eine Verengung zu vermeiden.

2.) Zirkumzision:

Jüdische und muslimische Patienten (oder deren Eltern) und 30 % der Patienten (oder deren Eltern) aus Deutschland, Österreich und der Schweiz entscheiden sich dafür.

Bei beiden Eingriffen beträgt die Operationszeit etwa 30 Minuten, die Komplikationen, die auftreten können, sind bei Zirkumzision etwas geringer.

Neben der Korrektur der Vorhaut wird während dieses Eingriffes durch Prof. Hadidi sichergestellt, dass die neue Harnröhre weit genug ist. Die Eichel sowie der Harnröhrenausgang erhalten ein finales Erscheinungsbild und evt. vorliegende Narben, welche eine Krümmung verursachen können, werden korrigiert.

Prof. Hadidi empfiehlt nicht, die Vorhaut in einem Eingriff mit der Hypospadie zu korrigieren, da dadurch die Heilung verzögert oder durch Sekretion zwischen Vorhaut und Glans behindert werden kann. Das Infektionsrisiko ist erhöht und dadurch auch die Komplikationsrate.

Viele Chirurgen führen bei der Hypospadie-Operation eine Beschneidung durch. Prof. Hadidi belässt die Vorhautschürze, um im Falle von Komplikationen genügend ausreichend gesundes Gewebe für eine erfolgreiche Korrektur nach 6 Monaten zur Verfügung zu haben.

Wichtig ist, häufiges Wickeln in den ersten Wochen nach der Operation (tagsüber mindestens alle 2 Stunden), denn eine trockene Wunde heilt schneller! In den ersten 4 Wochen nach der Operation schützen 2 Windeln übereinander den OP-Bereich vor Verletzungen.

Die Fäden sind selbstauflösend, bitte diese AUF KEINEN FALL manuell entfernen lassen!

Nach Vorhaut-Rekonstruktion: Die Vorhaut darf bis mindestens 4 Wochen nach der Operation NICHT nach hinten gezogen werden, um sicherzustellen, dass die Naht nicht wieder aufgerissen wird, dies würde eine neuerliche Operation zur Folge haben.

Nach 4 Wochen kann am Besten nach “Einweichen” in einem Vollbad vorsichtig versucht werden, die Vorhaut graduell etwas zurückzuziehen. Es soll für das Kind aber nicht zu unangenehm sein. Dieses regelmäßige (mindestens 2-3 x pro Woche) Zurückziehen der Vorhaut muss lebenslang gemacht werden, sonst droht eine Verengung, die nur operativ korrigiert werden kann. Die Vorhaut nach einer Rekonstruktion ist NICHT vergleichbar mit der Vorhaut bei einem Kind ohne Hypospadie. Sobald Ihr Sohn alt genug ist, stellen Sie bitte sicher, dass er dies selbstständig macht.